Die Stelle im Park

«Die Stelle im Park» erzählt in drei Bildern eine Dreiecksbeziehung. Das erste Bild zeigt die Security-Angestellten Pamela, Michael und Luke arbeitend im Park. Luke entdeckt Spuren im ihm anvertrauten Gelände. Eine Stelle im Zaun ist offen, offenbar erfolgt Austausch unbekannter Dimension zwischen drinnen und draussen. Im zweiten Bild ist Michael privat zu sehen, in seiner Wohnung, beim Videokonsum. Die Videobilder demonstrieren aus wissenschaftlicher und überwachender Perspektive die Eigendynamik eines parkartigen Objekts. Dessen Luftwurzeln und Samen durchdringen Freiflächen und Textilien und lassen sich in Menschenkörpern nieder. Als Pamela überraschend auftritt, kann Michael das Videoband knapp noch verstecken. Pamela allerdings hat Michael aufgesucht, um ihr Verhältnis mit ihm aufzukündigen. Sie bringt Luke, ihren neuen Freund, mit. In der Verstrickung der drei scheint auf, wie sie von Parksicherheitsobsessionen zusammengehalten werden. Im dritten Bild dringen Pamela und Luke in den zentralen Sicherungsraum des Parks ein, in dem die Bilder der Überwachungskameras zusammenlaufen. Die beiden können gerade noch verhindern, dass Michael sämtliche Bänder entwendet, um sich «den Park» alleine anzueignen und einzuverleiben – den Park, von dem er Stücke schon früher entwendet und nach draussen befördert hatte. Im Streit darum, wer zuerst die zentrale, freie Stelle im Organisationsgefüge zwischen Überwachungsanlage, Objekt und Aussenwelt besetzen würde, bringen sich die drei um den Verstand.

Schauspiel: Ingo Heise, Felix von Hugo, Luzia Schelling | Text und Regie: Tim Zulauf | Animationen: Yves Netzhammer | Bühnenbild: Daniel Robert Hunziker | Kostüm: Zuzana Ponicanova | Musik: Marcus Maeder | Dramaturgie: Tobi Müller | Regieassistenz: Eva Zulauf

Dauer: 50 Minuten

Produziert im Rahmen des Festivals «Hope and Glory», Theater Neumarkt Zürich 2002

Presse
«Gelungener Start zum 5. Nachwuchsfestival ‹Hope&Glory›: Tim Zulaufs Theaterprojekt ‹Die Stelle im Park› ist klug, knapp und eigen. […] Sehr schweizerisch kann einem dieser kurze Abend übers Einschliessen und Ausgrenzen vorkommen. Doch die übliche helvetische Penetranz fehlt.» Peter Müller, Tages-Anzeiger, 8.4.2002
«So gewährt der Abend die – schauspielerisch mit bestem Können umgesetzte – Begegnung mit einem originellen oder doch mindestens bemerkenswerten Sprachtalent, das gerade in seiner Kargheit und seinem Insistieren auf den ewig gleichen Worten und Sätzen am eigenwilligsten wirkt, aber kaum dazu beitragen wird, den Ruhm einer kommenden neuen Dramatikergeneration über die Grenzen der Limmatstadt hinaus zu tragen.» Charles Linsmayer, Der Bund, 8.4.2002

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