Die Zeitschrift in der Rahmenhandlung

Das Schauspiel-Projekt «Die Zeitschrift in der Rahmenhandlung» dramatisiert Konventionen des Ausstellens und Vermittelns. Mit den Figuren des Fotografen, der Rahmenmacherin und der Leiterin eines Körpersprache-Seminars umkreist das Stück den Ausstellungsraum Les Complices*. In jeweils drei Wiederholungsschlaufen aus Live-Spiel und Videofilm interpretieren die Schauspieler_innen pro Aufführung einen Text, in dem sich Körperbilder, Aneignungsstrategien und Präsentationstechniken immer wieder neu ineinandersetzen und auflösen.
Die Erzählung dreht sich um eine bis anhin gut funktionierende «Rahmenhandlung» – eine Bilderrahmen-Macherei – die, laut der vormaligen Mieterin, unerwartet zwangsgeräumt wurde. Von einem Tag auf den andern ist der Raum leer und wird nun von einem zwielichtigen Institut für Gesten- und Körpersprachetraining genutzt. Der plötzliche Wechsel irritiert nicht nur die Rahmenmacherin selbst, sondern auch den Fotografen, der bei ihr vorbeikommt, um für mangelhaft gefertigte Bilderrahmen Ersatz zu verlangen. Beide können die unvermittelte Funktionsänderung des Geschäfts nicht einordnen. Im Keller des Ladenlokals suchen sie nach Aufschluss und erfahren dabei Ungewöhnliches über den Rhetorik-Kurs und dessen Lehrmittel – eine Zeitschrift, die fragt: «Wann bestimmen wir den (sozialen) Text, wann bestimmt der (soziale) Text uns?»

Besetzung
Schauspiel: Birgit Stöger, Cathrin Störmer (Video), Andreas Storm | Text, Projekt: Tim Zulauf | Dramaturgie: Andreas Storm | Video: Franziska Koch | Produktion: Andrea Thal / Les Complices* | Grafik, Zeitungsedition: Georg Rutishauser / edition fink | Fotos: Andreas Lehner, Andrea Thal | Umsetzungsarbeiten: Markus Boesch

Aufführungen
Les Complices*, Anwandstrasse 9, 8004 Zürich, vom 26. August bis 19. September 2009
Spielzeiten jeweils 15-18 Uhr


Publikation
Uwe Wirth (Hg): «Rahmenbrüche, Rahmenwechsel»Rahmenbrüche, Rahmenwechsel», Kadomos, Berlin 2013.


Eine Koproduktion von KMUProduktionen, Les Complices* und Migros-Kulturprozent.
Mit Unterstützung durch Fachstelle Kultur Kanton Zürich, edition fink, Dr. Adolf Streuli-Stiftung und Schweizerische Interpretenstiftung


Fotos: Andrea Thal | Videostills: Franziska Koch

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