Ich als Safari

Ein Safari-Aufenthalt am Lake Naivasha in Kenia endete abrupt. Überstürzt mussten die Campleiter befreundete Gäste ausfliegen, deren Interviews zu Arbeitsbedingungen auf einer benachbarten Rosenfarm einen Aufstand ausgelöst hatten – der sich dann auch gegen die Interviewenden richtete. Zurückgeflüchtet in die Schweiz verknüpft die Reisegruppe in einer Hütte im Engadiner Gletschergebiet ihre kenianischen Erlebnisse mit den heimischen Arbeitsumfeldern zu einer Propaganda-Aktion: Der ETH-Glaziologe, die Touristikerinnen und die leitende Mitarbeiterin vom Fluglinien-Catering spannen zusammen, um wissenschaftliche und touristische Infrastrukturen zweckentfremdet zu fusionieren.
Die szenische Lesung «Ich als Safari» setzt einen Ideenstrom zwischen Rosen und Gletschern in Gang, auf dem sechs Leute in ihren (Un-)Möglichkeiten eines globalen Engagements zusammen- und auseinandertreibt. Wahlweise bietet sich eine afrikanische oder eine schweizerische Perspektive als Schlüssel zur Lesart des Geschehens an.
Für die Umsetzung der Lesung in einen Split-Screen-Videofilm wurden zwei bewegte Handkameras eingesetzt. Sie fassen die szenische Lesung quasi-dokumentarisch, wie ein historisches Ereignis, auf. Die gefilmte, allegorische Fiktion beansprucht so eine eigene Realität, die vom Lesen ab Blatt und dem aus diesem Lesen auftauchenden Schauspiel immer wieder zum Kippen gebracht wird.

Besetzung
Schauspiel: Ragna Guderian, Agnes Lampkin, Ursula Reiter, Andreas Storm, Samuel Streiff, Wanda Wylowa | Text, Regie: Tim Zulauf | Kamera, Ton: Franziska Koch, Eva von Wartburg

Videofilm
MiniDv, Ton, Farbe, 37 Minuten

Aufführung
Theaterhaus Gessnerallee, Zürich: 14. und 15. März 2008

Ausstellung
«Top of Experience oder die Kunst der Erlebniswelt» Kunstpanorama, Kunsthalle Luzern, 26. April bis 25. Mai 2008. Videoversion der szenischen Lesung.

Videostills: Franziska Koch, Eva von Wartburg

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